Bewusst genießen - bewusst verzichten
Gefahr im Essen?
Ganz besondere Vorsicht ist auch in der Schwangerschaft nur bei einigen wenigen Lebensmitteln geboten.
Die Leber des Ungeborenen kann Alkohol noch nicht abbauen, deshalb sollten Sie sogar auf Sekt im Orangensaft verzichten. |
► Auf rohes Fleisch wie Tatar, Mett, Hackepeter und halbgares Fleisch (z.B. nicht durchgebra tene Steaks) müssen Sie verzich ten, denn das Fleisch kann Erreger von Toxoplasmose ent halten. Dabei handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die für das ungeborene Kind lebens gefährliche oder lebenslange Fol gen haben kann. Fleisch also immer gut durchbraten, Koch wurst statt Wurst aus rohem Fleisch kaufen, das heißt keine Mett- oder Teewurst, keine Sa lami außer Kochsalami. Luftge trockneter Schinken wie Parma schinken gilt als unbedenklich.
► Erreger von Toxoplasmose können auch vom Wind weiter getragen werden. Also Gemüse, Salat und Obst immer gut waschen.
► Leber enthält sehr viel Vita min A. Dieser eigentlich gesunde und wichtige Nährstoff kann im Übermaß gefährlich sein. Daher auf Leber in den ersten drei Monaten verzichten. Da nach maximal 125 g Leber pro Woche verzehren.
► Bei rohem Fisch besteht ein er höhtes Risiko einer Ansteckung mit Infektionserregern. Deshalb aus Vorsicht jetzt lieber auf Sushi und Lachscarpaccio verzichten!
► Rohmilch oder Vorzugsmilch und Rohmilchkäse enthalten evtl. Listerien oder andere schädliche Keime. Das sind Krankheitserre ger, die für das Ungeborene zur Gefahr werden können. Nehmen Sie jetzt lieber pasteurisierte Milch und Käse aus pasteurisierter Milch. Bei verpackter Ware muss das draufstehen. An der Käsethe ke können Sie nachfragen, denn auch auf der Großpackung muss stehen, ob der Käse aus wärmebe handelter Milch ist.
BITTE NICHT RAUCHEN UND KEINEN ALKOHOL!
Bei den meisten Genussgiften müssen werdende Mütter auch größte Vorsicht walten lassen. Auf Alkohol am besten ganz verzichten! Auch „ein Gläschen in Ehren" sollten Sie Ihrem Kind ersparen. Denn die Leber des Ungeborenen kann dieses Gift noch nicht abbau en. Der Alkohol gelangt sozusagen ungefiltert ins Gehirn des Babys und kann dort Schaden anrichten. Massive Behinderungen ihres Kin des muss eine werdende Mutter zwar erst dann befürchten, wenn sie täglich größere Mengen Alkohol trinkt. Babys von alkoholkranken Müttern haben häufig ein zu kleines Gehirn und ein typisch verändertes Gesicht. Aber: Niemand kann sagen, wo die individuell unter schiedliche, gerade noch harmlose Grenze liegt. Deshalb dem Kind zuliebe jetzt gar nichts Alkoholi sches trinken.
Viele werdende Mütter sind beunruhigt, weil sie ganz zu Anfang der Schwangerschaft, als sie noch gar nicht wissen konnten, dass es „geklappt" hat, Alkohol getrunken haben. Hier kann der Arzt sie aber beruhigen. In den ersten vierzehn Tagen der Schwangerschaft (in der Zeit zwischen Befruchtung und Einnistung der Eizelle in der Gebär mutterschleimhaut) ist der Embryo noch nicht an den Kreislauf seiner Mutter angeschlossen. Er kann also noch nicht durch Genussgifte geschädigt werden. Außerdem gilt in dieser frühen Phase das Alles- oder-nichts-Prinzip. Das heißt: Entweder ist die befruchtete Eizelle in Ordnung, oder sie kann sich nicht einnisten.
Das Koffein aus Tee (schwar zem, grünem und Matetee) und Kaffee kann erst in wirklich großen Mengen Schaden beim Kind anrich ten. Zwei Tassen der milden Anre ger sind pro Tag erlaubt. Am besten ist, Tee und Kaffee jetzt mit frischer Vollmilch zu mischen. Das „ver dünnt" die Wirkung des Koffeins und liefert gleichzeitig wertvolle Nährstoffe. Oder Sie nehmen gleich den so genannten Landkaffee (von Caro), ganz ohne Koffein.
Keine Kompromisse gibt es dagegen beim Rauchen. Denn das ungeborene Baby leidet zwangsläu fig unter jeder Zigarette. Der Rauch enthält über 3000 verschiedene Gifte, von denen Nikotin das bekannteste ist. Nikotin verengt die Blutgefäße, also auch die Versor gungsleitungen in der Plazenta.
Schon eine einzelne Zigarette stresst das Baby im Mutterleib: Bereits zwanzig Minuten später kreist im Blut des Kindes genauso viel Nikotin wie in dem der Mutter. Weil auch Passivrauchen erwiese nermaßen schädlich ist, sollte der Partner der werdenden Mutter ebenfalls auf Zigaretten verzichten. Wenigstens zu Hause. Die Situation im Beruf: Einen Rechtsanspruch auf ein rauchfreies Büro haben Schwan gere zwar nicht, aber Rücksicht von ihren Kollegen sollten sie allemal vehement einfordern.
EIER - JETZT LIEBER NICHT ROH! |