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Willkommen, Gast · RSS 27.04.2024, 08:35


DIE ERSTEN NEUN MONATE DES LEBENS

Der erste Monat


Im ersten Monat entsteht ein menschliches Wesen mit einem Körper und einem schlagenden Herzen. In der zweiten Woche formt sich aus den neuen Zellen das sogenannte «Embryonalschild», das die vorläufigen Erstgewebe für den ganzen Körper enthält.


Am neunten Tage beginnt die Umwandlung des jetzt fest in die Gebärmutter eingenisteten Zellclusters zu einem Embryo. In den folgenden Tagen vermehren sich die Zellen von Hunderten zu vielen Tausenden und lassen die hochspezialisierten Organe eines menschlichen Körpers entstehen. Jeder Zellsorte wird bei diesem täglich fortschreitenden Aufbauprozess ein bestimmter Platz zugewiesen. So hat der Embryo am vierundzwanzigsten Tage noch keine erkennbaren Arme oder Beine. Aber achtundvierzig Stunden später sind die Ansätze der Arme, winzige Knospen an den Seiten des Rumpfes, plötzlich vorhanden. Die Beine sind erst zwei Tage später zu sehen. Sie bleiben in ihrer Entwicklung noch bis zum dritten Lebensjahr ein wenig hinter den Armen zurück.

In der dritten Woche wandelt sich das Schild in ein röhrenförmiges, faltiges Gebilde um (oben) mit einem schlagenden Herzen, Gehirn, Rückenmark und Vorläufern für die Wirbel. Alles ist umgeben von einer durchsichtigen Hülle, dem Amnion, und ist etwa 2,5 mm groß. In der vierten Woche kommt ein winziges Wesen zum Vorschein, das aussieht, als ob es die Arme in die Seiten gestemmt hat. Es ist mit einem ballonartigen Dottersack verbunden; man nimmt an, dass es sich um ein entwicklungsgeschichtliches Überbleibsel handelt, das im Menschen eine noch unbekannte Funktion ausübt. Das kleine Wesen ist jetzt kaum 6 mm groß.


Gegen Ende des ersten Monats hat sich ein ganzer Embryo entwickelt. Von Kopf bis Fuß ist er etwa 4 mm groß. Er hat die Form einer halten Erbse, ist zart wie Gelee und enthält nur wenig Substanz. Nur mit Mühe kann man die feineren Details seiner Struktur erkennen. Aber der Körper hat einen Kopf mit rudimentären Augen und Ohren, einem Mund und mit einem Gehirn, das bereits menschliche Charakteristika zeigt. Einfache Nieren sind vorhanden, eine Leber ist da, ein Verdauungstrakt, eine primitive Nabelschnur, ein Blutstrom und ein Herz. Das Herz schlägt gewöhnlich vor dem fünfundzwanzigsten Tage. Es ist nur ein primitives Herz, ein U-förmiges Rohr von г mm Länge. Aber der 25 Tage alte Embryo ist so klein, dass das winzige Herz eine große Ausbuchtung an seinem Körper hervorruft. Dieses Herz ist, an der Größe des Körpers gemessen, neunmal größer als im erwachsenen Zustand. Nach einigen Tagen schlägt es fünfundsechzig Mal in der Minute und lässt das neugebildete Blut zirkulieren, das zur Nahrungsversorgung des Embryonalgewebes benötigt wird. Das Blut durchströmt den Embryo in einem einfachen geschlossenen Gefäßsystem, das von der mütterlichen Blutzirkulation getrennt ist.

An den Armknospen zeigt sich die große Wachstumsgeschwindigkeit: Gegen Ende des ersten Monats sind es nur einfache Knötchen. Zwei Tage später haben sich Ober- und Unterarm ausgebildet. Nach weiteren drei Tagen sind schon Hand- mit angedeuteten Fingern vorhanden.


Der einen Monat alte Embryo hat schon eine lange Entwicklung hinter sich, aber er sieht noch nicht sehr menschlich aus. Er scheint einen Schwanz zu haben; er hat Furchen an den Seiten des Kopfes, die an Kiemenspalten erinnern; er hat Arm- und Beinknospen, die nicht gerade wie menschliche

Im Alter von einem Monat besitzt der Embryo (hier dreifach vergrößert) einen großen Kopf mit faltigen Gebilden, die fälschlich als Kiemen angesehen werden könnten, jedoch Ausgangsmaterial für Ohren und Kinnbacken sind. Die winzige Spitze des Rückenmarks könnte als Schwanz missdeutet werden. Der Embryo liegt in einer Kapsel, deren üppige Wurzeln für Verankerung und Ernährung sorgen. Die kleine runde Masse zur Linken ist der Dottersack, der sich weit vom Embryo entfernt hat.


Arme und Beine aussehen. Manchmal wird behauptet, dass der menschliche Embryo «die Entwicklungsgeschichte der Menschheit rekapituliert» und dass er zuerst einem Fische und später vielleicht einem Affen ähnelt, bevor er ein Baby wird. Das ist nicht wahr. Die vermeintlichen Kiemen sind keine Kiemen, und der Schwanz ist kein Schwanz. Der Auswuchs, der bei Vergrößerung wie ein Schwanz aussieht, ist in Wirklichkeit nicht größer als ein Stecknadelkopf. Der scheinbare Schwanz umschließt das Ende des frühen Rückenmarks, das in Vorbereitung auf das kunstvolle menschliche Nervensystem zeitweilig länger ist als der übrige Körper. Aus dem <Schwanz> wird später das Ende der menschlichen Wirbelsäule, das Steißbein. Die vermeintlichen Kiemen sind keine Öffnungen und haben keine Kiemenblätter. Es sind fünf Gewebsfalten, die sich am Kopfansatz aufgeworfen haben und das Ausgangsmaterial für Kinn, Wangen, Rachen und äußere Ohren enthalten. Ein menschlicher Embryo hat gewisse Ähnlichkeit mit dem Embryo eines Fisches, eines Affen oder anderen Tieres, weil alle Embryonen aus einzelligen Eiern entstehen und Schritt für Schritt aus Zellen aufgebaut werden. Die naturgegebenen Möglichkeiten für Elementarstrukturen sind begrenzt, und in allen anfänglichen Entwicklungsstufen erscheinen die gleichen Formen. So entwickeln sich die Fischkiemen aus ähnlichen Gewebsfalten wie die Rachenteile des Menschen. Der Schwanz eines Affen wächst aus der gleichen Anlage, die bei uns zum Steißbein wird.

Das Wurzelwerk der Kapsel im ersten und zweiten Monat, Die Kapsel ist in die Gebärmutter eingebettet und umschließt den Embryo.


Die Einfachheit der Struktur verändert sich bald. Die Entwicklung geht jeden Tag weiter und lässt aus dem Embryo allmählich ein Individuum werden. In den ersten Wachstumsstufen hat jeder Embryo nur so einfache Teile, wie sie zum Weiterleben gerade erforderlich sind. Ihnen folgen rechtzeitig immer kompliziertere Organe, die wieder Vorstufen der endgültigen Formen sind. Die ständig sich vermehrenden Zellen werden zunehmend differenzierter und spezialisierter. Sie müssen nach einem Organisationsplan zu einem Körper zusammengefügt werden. Jede Zellart muss zur rechten Zeit und am rechten Ort erscheinen. Viele Jahre biologischer Forschung sind dem Studium dieses Organisationsplans gewidmet worden. Die jüngsten Entdeckungen machen wahrscheinlich, dass die Zellen sich gegenseitig beeinflussen, vermutlich auf chemischem Wege. Durch die Beeinflussung werden in erster Linie Zellen gleicher Art zusammengehalten. Alle Nierenzellen zum Beispiel üben eine gewisse Kontrolle übereinander aus. Weiter gibt es eine Beeinflussung zwischen verschiedenen Gruppen von Zellen, so dass diese sich ganzheitlich entwickeln. Jede Zellengruppe gehorcht den Anforderungen der anderen Gruppen. Jedes Organ funktioniert nur in Beziehung zu den anderen Organen.

Dr. George W. Corner gibt in seinem Buch Ourselves Unborn ein anschauliches Bild für das progressive Organisationssystem:

«Stellen wir uns eine kleine Werkstatt vor, die ein universal begabter Mann gegründet hat. Seine ersten Angestellten lernen von ihm und werden, nachdem der Betrieb gewachsen ist, zu Abteilungsleitern, die ihre eigenen Abteilungen organisieren und Spezialisten ausbilden, die ihrerseits in der Lage sind, innerhalb ihrer eigenen begrenzten Bereiche neue Angestellte auszubilden.»

Die geöffnete Kapsel zeigt den Embryo in der fünften Woche. Nach weiteren ein oder zwei Wochen sieht er einem Baby schon sehr viel ähnlicher. Der Embryo hat eine noch primitive Nabelschnur, die ihm aus dem Wurzelwerk Nahrung zuführt.


Der Embryo ist eine eigenständige Einheit, eine biologische Werkstatt oder Fabrik. Bis zu einem gewissen Grade schafft er sich seine eigene Umwelt. So müssen etwa seine zarten Gewebe ständig von Flüssigkeit umgeben sein, damit sie nicht austrocknen oder verletzt werden. Die Organisatoren des anfänglichen Zellclusters haben die entsprechenden Vorkehrungen getroffen. Noch bevor der Embryo entsteht, vereinigen sich mehrere Zellen, um eine durchsichtige Blase zu bilden. Flüssigkeit dringt aus dem umgebenden mütterlichen Gewebe ein, und so entsteht eine flüssigkeitsgefüllte Kammer innerhalb der Gebärmutter, in der der Embryo — und später das Baby - lebt. Diese Blase, bekannt als <Fruchtblase>, ist das Amnion (griechisch: Lamm; Lämmer werden oft in ihren pränatalen Hüllen geboren). Während das Wachstum des Embryos durch seine eigenen Organisatoren gesteuert wird, ist er ernährungsmäßig ganz von der Mutter abhängig. Im ersten Monat wird die Nahrung durch Hunderte von wurzelähnlichen Haarbüscheln aufgenommen, die das transparente Amnion mit dem Embryo umhüllen. Der Transport der Nahrung von den Wurzeln zum Embryo geht durch einen Stiel — eine primitive Nabelschnur — vor sich.

Gegen Ende des Monats beschließt der Embryo die Periode größten Zuwachses und größter körperlicher Veränderung seines ganzen Lebens. Der einen Monat alte Embryo ist zehntausend Mal größer als das befruchtete Ei. An die Stelle des einzelnen Eies ist ein fein strukturierter - wenn auch noch unvollkommener -Körper getreten. Nach vier weiteren Wochen, gegen Ende des zweiten Monats, sieht er schon ganz wie ein winziges Baby aus.


      



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