Wohlbehagen kann man essen
Immer müde - Sanftes zum Anregen
Viele werdende Mütter - nach ärztlichen Schät zungen etwa ein Viertel - haben einen zu niedrigen Blutdruck. Und es macht Schwangeren ganz schön zu schaffen, wenn ihr Blut mit zu geringer Kraft durch die Adern fließt: Sie fühlen sich schlapp und antriebslos, leiden unter ständig kalten Händen und Füßen, manchmal fühlen sich die Hände sogar taub an. Morgens kommen die „Kreislaufschwachen" nur mit großer Mühe aus dem Bett, tags über plagen sie Konzentrations störungen, Schwindelanfälle und Ohrensausen.
Schuld daran ist das Schwangerschaftshormon Progesteron. (Wenn Sie mehr über die Wirkung dieses Stoffes erfahren möchten, sehen Sie bitte hier). Progesteron senkt die Muskelspannung in der Gebärmutter und lässt gleichzeitig die Blutgefäße schlaffer werden. Die Folge: Ein Teil des Blutes klinkt sich gleichsam aus dem Kreislauf aus und versackt in den Venen, besonders in den Beinvenen; von dort ist dann der Weg zurück zum Herzen am weitesten.
Obst ist ein Allround-Fitmacher: Es hilft auch gegen Müdigkeit, die durch Unterzuckerung bedingt ist. |
Schonendes Hausmittel gegen Verdauungsprobleme: Eingeweichte Pflaumen dürfen auch Schwangere zu sich nehmen. |
DIABETES IN DER SCHWANGERSCHAFT |
BEWEGUNG TUT GUT
Doch Sie können selbst etwas tun, wenn Sie zu den Frauen gehören, die jetzt zu niedrige Blut druckwerte (unter 100 zu 60) haben. Vor allem sollten Sie sich viel bewegen. Lieber nicht den Lift nehmen, sondern Treppen steigen. Wandern, Rad fahren, schwimmen. All das hilft dem Blut, aus den Beinen zurückzufließen.
Kalt-warme Wechselgüsse wirken herrlich belebend auf müde Beine. |
WASSER WECKT DIE LEBENSGEISTER
Nur ist es gar nicht so leicht, sich selber zu solchen Aktivitäten anzutreiben. Am schönsten finden es viele Schwangere nämlich im Bett! Gut tut in jedem Fall: die Beine morgens mit einer Bürste massieren. Stellen Sie dazu ein Bein auf den Badewannenrand und streichen Sie mit einer (nicht zu harten) Massagebürste von den Füßen langsam nach oben. Erst die Innenseite der Beine entlang, dann außen. Belebend wirken auch kalt warme Wechselgüsse. Besser noch als der gefächerte Strahl aus der Brause sind Güsse aus einer Kanne. Stellen Sie zwei Kannen bereit, in einer kühles, nicht eiskaltes Wasser, in der anderen mäßig warmes. Stellen Sie sich in die Badewanne und begießen Sie nun abwechselnd Ihre Beine. Wenn Ihr Partner da ist, sollten Sie ihn bitten, die Güsse zu machen, das ist praktischer für Sie.
UNTERZUCKERUNG MACHT MÜDE
Nicht nur der Blutdruck, auch der Blutzuckerspiegel ist bei vielen werdenden Müttern vor allem in der ersten Zeit der Schwangerschaft niedriger als sonst. Das verstärkt noch die Kreislaufprobleme und die Müdigkeit. Wenn Sie sich aber oft schlapp und müde fühlen, können mehrere kleine, über den Tag ver teilte Mahlzeiten helfen (z.B. Obst, Joghurt oder Quark). Manchmal darf es auch etwas Süßes sein. Ein Stückchen Schokolade oder ein Keks zum Beispiel oder einfach ein Bonbon. Aber bitte belassen Sie diese „Naschereien" bei einer kleinen Menge, damit Sie nicht zu viele „leere" Süß-Kalorien zu sich nehmen.
EISEN MACHT FIT
Ein weiterer wichtiger Grund für die ungewohnte Müdigkeit: Eisen mangel. (Mehr darüber erfahren Sie auf Seite 20). Weil im Körper die Blutmenge für die Schwangerschaft fast verdoppelt werden muss, kann das nötige Eisen oft nicht schnell genug nachgeliefert werden. Aus diesem Grund prüft der Arzt bei jeder Vorsorgeuntersuchung den Eisengehalt des Blutes und ver schreibt ein Eisenpräparat, wenn der Wert zu stark absinkt.
Ein Gläschen in Ehren? Nein, danke! |
KEINEN ALKOHOL ALS MUNTERMACHER!
Vereinzelt wird kreislaufschwa chen Schwangeren noch immer empfohlen, doch mit einem Gläs chen Sekt für angenehme Anregung zu sorgen. Aber dieser Rat schadet viel mehr, als er nützt! Nicht nur, weil Alkohol Gift für das Ungebore ne ist. Sondern auch, weil Alkohol die Blutgefäße zusätzlich erweitert. Es bedeutet also für den schon belasteten Kreislauf noch mehr Arbeit, das Blut aus den weit ent fernten Gefäßen wieder zu rückzuholen.
SICHERHEIT FÜRS BABY
Nur wenn der Blutdruck so niedrig ist, dass der Mutterkuchen nicht mehr ausreichend durchblutet wird, verschreibt der Arzt der werdenden Mutter Medikamente. Wie man feststellen kann, wann dies der Fall ist? Man kann zum Beispiel heute die Blutmenge, die von den Adern der Gebärmutter wand in die Plazenta gelangt, mit Ultraschall messen. Aus dieser Untersuchung lässt sich schließen, ob das Baby gut genug versorgt wird.
Eine ausgeprägte Hypotonie, wie der niedrige Blutdruck im Fachjargon bezeichnet wird, haben vor allem Frauen, die schon vor der Schwangerschaft zu schwacher Durchblutung neigten. Wichtig: Diese werdenden Mütter brauchen besonders sorgfältige ärztliche Überwachung.
VORSORGLICH ZUM ZAHNARZT |