Utensilien zur Babypflege
Klar, ich weiß, dass man mit einem kleinen Babywaschlappen und etwas warmem Wasser ein Neugeborenes wunderbar waschen kann. Trotzdem wirst du ein unwiderstehliches Verlangen verspüren, dein Baby in eine Wanne zu stecken, nachdem der Nabelschnurrest abgefallen ist. Bis zu diesem Zeitpunkt musst du dich darauf beschränken, jeden Körperteil des Babys mit einem Schwamm warm abzureiben und jeweils den restlichen Körper mit einem Handtuch warm zu halten. Danach musst du dich um den Nabel kümmern und, falls du einen Jungen hast, der beschnitten ist, um seinen abheilenden Penis. Der Nabel sollte mit Alkohol gesäubert werden, indem du einen Wattebausch oder - mein Favorit - ein Ohrstäbchen in Alkohol tauchst. So wird der Nabelbereich nicht nur gesäubert, der Alkohol fördert auch das Abtrocknen und Abfallen des Nabelschnurrests. Der arme, kleine Penis benötigt eine gründliche, aber sanfte Säuberung und anschließend etwas antibakterielle Creme und eine schützende Gaze.
Nachdem Nabel und Penis abgeheilt sind, ist es Zeit für den Sprung ins warme Nass. Wenn du kein Schlangenmensch bist oder nicht jedes Mal mit dem Baby in die Badewanne steigen möchtest, ist die Familienbadewanne ungeeignet. Du brauchst eine Plastikbadewanne, die man auf den Tisch stellen kann, damit sich das Baby in Taillenhöhe befindet. Du kannst mir glauben, es gibt nichts Glitschigeres als ein nasses, neugeborenes Baby (außer rohen Eiern - ohne Schale). Für circa zehn Euro kannst du eine Wanne mit weichem Gummibelag erstehen, auf dem das Baby nicht ausrutscht. Diese Modelle sind einfach großartig, billig und absolut erforderlich. Und denke bloß nicht, dass man ein Baby einfach in die Badewanne stecken und mit der Familienseife abwaschen kann. Falsch! Babyhaut ist so empfindlich, dass fast jede Seife alkalischer Basis die Haut austrocknet, wenn nicht sogar Hautausschläge hervorruft. Im Prinzip benötigt man für ein Neugeborenes überhaupt keine Seife, denn der »Schmutz«, mit dem es vielleicht in Berührung gekommen ist, kann mühelos mit warmem Wasser und sanftem Rubbeln entfernt werden. Sollte ich dir damit die Vorfreude darauf genommen haben, dein Baby so richtig schön einzuseifen, keine Sorge: Auch ich habe das gerne getan und mir deshalb sanfte Babyseifen besorgt. Wenn du deine Lieblingsbabyseife gefunden hast, brauchst du nur noch ein paar Babywaschlappen, und schon kann's losgehen. Mit einem Waschlappen in normaler Größe wirst du dieses mysteriöse, dunkle Zeug zwischen den Zehen eines Babys wohl nicht entfernen können, ohne ihm dabei die Zehen auszurenken. Wie alle Mütter wissen, gibt es kaum einen Bereich, der so zart ist und so viel zusätzliche Pflege benötigt wie der Babypopo. Zu allem Unglück wird diese empfindliche Stelle nur allzu leicht durch Urin (oder noch übelriechendere Ausscheidungen) gereizt. Mit einer Creme oder Salbe kann man den Babypo am besten schützen. Frag deinen zukünftigen Kinderarzt oder deine Freundinnen, die selbst Kinder haben, welche Marken die besten sind. Ein oder zwei Markennamen fallen meist in jeder Unterhaltung und sollten fürs Erste genügen.
Umstrittener ist allerdings die Verwendung von Babypuder. Man hört immer wieder, dass Puder so fein ist, dass er vom Baby eingeatmet werden und sich in seinen winzigen Lungen festsetzen kann. Das möchtest du natürlich auf jeden Fall vermeiden. Einige Marken verwenden anstelle von Puder Stärkemehl, das nicht so leicht eingeatmet werden kann. Trotzdem muss man sich, besonders wenn es sich um weibliche Babys handelt, die berechtigte Frage stellen: »Ist dieses zusätzliche Geschmier, das sich da in den winzigen Fältchen ansammelt, wirklich nötig?« Wenn du dem bezaubernden Duft von Babypuder nicht widerstehen kannst, dann streu etwas auf Rücken und Bauch des Babys und spar die Windelgegend aus.
Wem du dein Baby wirklich ärgern willst, brauchst du einen Nasensauger. Babys haben unter einer so simplen Sache wie Schleim in Nase und Hals oft schrecklich zu leiden, und du kannst dir das Leben leichter machen, indem du einen Teil dieses störenden Sekrets absaugst. Du solltest vorher wissen, dass Babys diese Behandlung hassen, sich aber nachher auf jeden Fall besser fühlen.
Noch furchteinflößender als der Nasensauger, wenigstens für die Mütter, sind die winzigen Nagelclipper und Scheren für die Fingernägel des Babys. Deine Aufgabe wird darin bestehen, etwas zu schneiden, das hauchdünn ist, weniger als drei Millimeter groß und sich oft völlig unerwartet bewegt. Man sollte aber Babys die Nägel oft Schneiden, damit sie sich nicht im Gesicht kratzen oder - der Albtraum schlechthin - sich ihre Augen mit rasiermesserscharfen Nägeln verletzen. Wir Freundinnen raten dir, die Prozedur durchzuführen, wenn das Baby schläft. Wenn du die Sache bei jedem Nickerchen angehst, hast du die Maniküre in ungefähr vierundzwanzig Stunden beendet, weil du jeweils nur zwei bis drei Nägel schneiden kannst, bevor das Baby wieder aufwacht.
Ich finde, es gibt keinen großen Unterschied zwischen einem Nagelclipper und einer Schere. Ich hatte mit beiden meine Probleme und schnitt meinem ersten Kind bei unserer ersten Maniküre etwas ab, das wie ein Stück seines Daumens aussah. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wer bitterlicher weinte - er oder ich -, aber ich weiß, dass er es noch jetzt, sieben Jahre später, hasst, wenn ich ihm seine Nägel schneide. Unter uns gesagt, ich habe die Nägel meiner Babys lieber abgebissen. Ich saugte einfach an ihren Fingern, wenn ich sie fütterte - sie bemerkten dabei kaum, was ich tat.
Babytasche
Wie bereits erwähnt, gehören mehr Planung und Strategie dazu, mit einem Neugeborenen das Haus zu verlassen, als damals bei der Landung in der Normandie nötig waren. Du brauchst Windeln, Kleider zum Wechseln, Feuchttücher, Fläschchen, Decken, eine Unterlage oder ein Stofftuch, auf dem du das Baby auch an Orten, die deinen hygienischen Ansprüchen nicht genügen, wickeln kannst (zum Beispiel auf Ablagen in öffentlichen Toiletten), Schnuller (oder auch nicht), Mützchen, Creme, Wasser für dich (falls du stillst), Snacks für dich (wenn du stillst oder immer noch wie eine Schwangere isst), Sonnencreme, Rasseln, Lieblingsstofftiere und - für mich persönlich das Wichtigste, da ich Meilen von der Zivilisation entfernt lebe - Fieberzäpfchen. All diese Dinge packt man seit jeher in eine Wickeltasche, und auch du wirst wahrscheinlich diese Tradition fortsetzen. Bei meinem dritten Kind habe ich diese Taschen schließlich gehasst. Ich fand sie hässlich und ärgerte mich darüber, wie schnell sie schmuddelig wirkten (es gibt nichts, was so hartnäckige Flecken verursacht wie Milchpulver oder das Erbrochene eines Babys). Da keine Mutter Wickeltasche und Handtasche mitnimmt (sondern einfach Schlüssel und Geldbeutel in die Tasche des Babys wirft), wird die Wickeltasche leider auch Teil deines persönlichen Stils. Bei meinem dritten Kind griff ich mit einigem Erfolg auf Camping oder Wanderrucksäcke zurück. Bei meinem vierten Baby legte ich mir sogar eine schwarze Schultertasche aus Leder zu, weil ich trotz meiner permanenten Schwangerschaften wenigstens ein wenig schick aussehen wollte. Ich glaube, ich konnte niemanden täuschen. Wenn du eine Wickeltasche kaufst, sollte sie sich zumindest waschen lassen oder aus Vinyl hergestellt sein, verschiedene Fächer haben, damit man die Babyfläschchen von den dreckigen Windeln und deine Geldbörse von beidem trennen kann, und, was am wichtigsten ist, einen Träger haben, mit dem du sie über der Schulter tragen kannst. Denn deine Hände wirst du für Baby, Säuglingssitz, Sportwagen und andere Utensilien brauchen. Vergiss nicht, dass diese Verwandlung von Babytasche zu gemeinsam genutzter Tasche zwangsläufig stattfinden wird. Vielleicht solltest du deshalb lieber auf die schwarz-weiß getupfte Tasche mit der grinsenden Giraffe auf beiden Seiten verzichten.
Medikamente
Bei deinem ersten oder zweiten Besuch beim Kinderarzt wird man dir wahrscheinlich ein Rezept für Zäpfchen gegen Fieber und den brennenden Schmerz bei der ersten Impfung mitgeben. (Lass dir am besten auch ein Rezept für Erwachsene geben, denn der Einstich wird für dich sehr viel schmerzhafter sein als für dein Baby.) DU SOLLTEST NIE IRGENDEIN MEDIKAMENT OHNE GENAUERE ANWEISUNG DEINES KINDERARZTES VERABREICHEN. Dennoch ist es sinnvoll, die von deinem Kinderarzt empfohlenen Medikamente gegen Fieber und Schmerzen schon im Voraus zu Hause vorrätig zu haben, falls du mitten in der Nacht mit einem kranken Baby bei ihm anrufen musst und er dir sagt, dass du nur ein Zäpfchen zu geben brauchst. Sonst musst du deinen Mann mitten in der Nacht auf die Suche nach einer Apotheke mit Notdienst schicken.
Babythermometer
Um ganz ehrlich zu sein (wann war ich das nicht?), ich habe bei keinem meiner Kinder Fieber gemessen, als sie Säuglinge waren. Keine Krankheit schien mir so bedrohlich, dass ich ihnen ein Fieberthermometer mit etwas Vaseline an der Spitze in den Po hätte stecken wollen. Wenn Babys Fieber haben, ist das ziemlich eindeutig, weil nicht nur Stirn und Wangen, sondern auch Hände, Bauch und Nacken heiß werden. Ich habe mich daher immer auf mein Gefühl verlassen. Die meisten meiner Freundinnen waren da mutiger und wussten die Temperatur ihres Babys bis auf die zweite Dezimalstelle. Babyfieberthermometer sind günstig und überall erhältlich (vergewissere dich aber, dass du damit rektal messen kannst). Noch ein Tipp von uns Freundinnen: Mit einem Fieberthermometer kannst du nicht nur Fieber messen, sondern auch deinem Säugling beim Stuhlgang helfen. Wenn du ihm nämlich das Thermometer in den Po steckst, löst das einen Reflex aus, der ähnlich zuverlässig funktioniert wie der Kniereflex. Hinein mit dem Fieberthermometer und heraus kommt der Senf aus der Tube.
Die größte Erfindung unseres Jahrhunderts ist für mich das elektronische Ohrthermometer. Dieses erstaunliche Ding lässt einen Lichtstrahl am Trommelfell des Babys reflektieren und ermittelt so in ungefähr zwei Sekunden die Körpertemperatur. Du kannst das Thermometer sogar ins Ohr des Babys stecken, während es tief schläft! Es ist im Moment noch relativ teuer, scheint aber, wie damals die Taschenrechner, von Jahr zu Jahr billiger zu werden. Sieh dich also am besten in verschiedenen Geschäften um. Du kannst ja auch ein paar Freundinnen gegenüber Andeutungen machen, damit sie sich zusammentun und dir eins zur Entbindung schenken. Es wird dir so gut gefallen, dass du aus Spaß auch deine eigene Temperatur und die deines Mannes damit messen wirst.
Beleuchtung
Wenn du dein Baby zu Hause hast und es mehrmals in der Nacht wickeln musst, wirst du einen Dimmer oder ein starkes Nachtlicht zu schätzen wissen. Wenn du zum Windelwechseln das normale Licht anmachst, weckst du das Baby auf und bekommst selbst womöglich ziemliche Kopfschmerzen. Du musst schließlich keine Operation durchführen (und die Tage der Windelnadeln sind auch schon lange vorbei) und benötigst daher nur so viel Licht, um sicherzugehen, dass du das richtige Ende des Babys in die Windel verpackt und den Popo gründlich gesäubert hast, bevor die neue Windel zum Einsatz kommt. Vergiss die unzähligen Häkchen auf der Beininnenseite des Schlafanzugs, es genügt auch, wenn du drei oder vier davon zumachst. Heb dir die Perfektion lieber für dann auf, wenn andere dabei sind und dich bewundern können. Gedämpftes Licht schafft auch eine angenehm beruhigende Atmosphäre zum Füttern des Babys. Es hegt dann warm in deinen Armen, kann dein Herz schlagen hören und fühlt sich an die Dunkelheit im Bauch erinnert. Vielleicht sieht es dich in seiner seligen Behaglichkeit nicht an, aber ich kann dir garantieren, dass du deinen Blick nicht abwenden wirst und dir vor Rührung die Tränen in die Augen steigen werden.
Babyphone
Am liebsten hättest du dein Baby wahrscheinlich die ganze Zeit im Arm, in deinem Bett oder direkt vor dir im Babysitz, aber schon nach kurzer Zeit wirst du feststellen, dass ein schlafendes Baby ein Geschenk des Himmels ist und man diese Zeit für solch exotische Dinge verwenden sollte wie ein Nickerchen, ein Bad oder dafür, das schmutzige Geschirr der Woche in die Spülmaschine zu räumen. Mit einem Babyphone kannst du all diese Dinge tun, ohne dass dir auch nur ein Atemzug deines Babys entgeht. Das einfachste und effektivste Modell besteht aus einem Lautsprecher, den man in der Nähe des Babys aufstellt, und einem Empfänger, der sich in deiner Nähe befindet und den man sich sogar am Gürtel befestigen kann. Diese Geräte sind unglaublich empfindlich und geben auch das leiseste Geräusch wieder, wenn man sie laut genug stellt. Die gängigsten Marken sind unter vierzig Euro erhältlich (auch eine gute Geschenkidee), bestehen aus Plastik und können, ohne erkennbaren Schaden zu nehmen, wiederholt auf den Boden oder vom Wickeltisch in den Windeleimer fallen. Ich verwende bei meinem vierten Kind das Gerät, das ich schon vor sieben Jahren für mein erstes Baby gekauft habe, und wahrscheinlich werde ich meine Kinder noch ein paar Jahre lang damit bespitzeln können. (Eine gute Sache, denn wie ich bemerkt habe, werden ihre Heimlichkeiten mit zunehmendem Alter dramatischer und potenziell gefährlicher, nach dem Motto: »Komm, wir gehen in Mamas Zimmer, knoten ihre Bettlaken zusammen, hängen sie aus dem Fenster und schwingen uns dann wie Tarzan in den Swimmingpool.« Wenn du das Babyphone von Geburt an ins Kinderzimmer gestellt hast, nimmt es dein Sprössling irgendwann nicht mehr wahr und vergisst, es auszuschalten, bevor er irgendeinen teuflischen Plan ausheckt.)
Milchpumpe
Wenn du denkst, deine körperlichen Veränderungen hätten ihren Höhepunkt mit dem Ende des neunten (zehnten) Schwangerschaftsmonats erreicht, dann warte ab, bis sich deine Brüste mit Milch füllen. Dieser beinahe explosionsartig auftretende Zustand wird »Milcheinschuss« genannt und ist kein Grund zur Beunruhigung, aber auch nicht sehr angenehm. Wenn du stillst, besteht die einzige Erleichterung darin, etwas Milch abzupumpen, und zwar möglichst schnell. Mütter, die nicht stillen, müssen diesen Zustand einfach ertragen und darauf warten, dass ihr Körper die Nachricht bekommt, die Milchfabrik mangels Aufträgen zu schließen. Viele Ärzte geben Frauen, die sicher sind, dass sie nicht stillen wollen, eine Spritze, damit ihr Körper diese Nachricht schneller registriert.
Im Allgemeinen wird dein Baby diese überschüssige Milch nur zu gerne abzapfen, aber manchmal ist es einfach nicht hungrig oder möchte sein Nickerchen fortsetzen. Oder deine Brüste und Brustwarzen werden so voll und hart, dass es die Brustwarze nicht richtig festhalten kann und keine Milch bekommt. Aus diesem Grund möchten wir Freundinnen dir ans Herz legen, dir eine Milchpumpe zu besorgen, damit du dir selbst Milch abpumpen kannst (und zwar wortwörtlich). Auch wenn sich das jetzt etwas unappetitlich anhört, du wirst später dankbar dafür sein. Mit einer Milchpumpe kannst du dir nicht nur selbst Erleichterung verschaffen oder deinem hungrigen Baby das Trinken erleichtern (meine Freundin Amy zum Beispiel hatte so viel Milch, dass sie vor dem Stillen jedes Mal einige Gramm abpumpen musste, damit ihre Babys sich nicht verschluckten und erstickten), du kannst damit auch deine Brüste stimulieren, damit sie noch mehr Milch produzieren. Der beste Grund für die Anschaffung einer Milchpumpe ist, dass du die zusätzlich abgepumpte Milch in Fläschchen abfüllen kannst und JEMAND ANDERES DEIN BABY FÜTTERN KANN, während du ein Nickerchen machst oder dir zum ersten Mal seit Monaten die Beine rasierst. Abgepumpte Milch ist für eine stillende Mutter eine äußerst wertvolle Flüssigkeit: Je mehr du davon hast, desto öfter hast du Zeit für dich selbst.
Milchpumpen gibt es in verschiedenen Ausführungen, von sehr einfachen und billigen, zylinderförmigen Geräten, die wie riesige Spritzen aussehen, bis hin zu elektrischen Pumpen, die in ein paar Minuten zwei Brüste gleichzeitig leeren können. Da niemand ein paar hundert Euro für eine elektrische Milchpumpe hinlegen möchte, die man wahrscheinlich nicht einmal ein Jahr lang in Gebrauch hat, gibt es viele Apotheken, die diese Geräte an junge Mütter verleihen. Wenn du die Möglichkeit hast, eine elektrische Milchpumpe auszuleihen, dann mach es auf jeden Fall. Es ist zwar komisch zu sehen, wie die eigenen Brustwarzen von den Saugvorrichtungen ungefähr zehn Zentimeter lang gezogen werden, aber trotzdem eine idiotensichere Erfindung. Ich habe mich bei diesen Handpumpen immer so dumm angestellt, dass kein einziger Tropfen herauskam, und dabei habe ich es mit mehreren Modellen versucht. (Die einzige Schwierigkeit bei einer elektrischen Pumpe kann darin bestehen, die Schläuche der Pumpe richtig mit den Fläschchen zu verbinden. Du kannst dir ja gleich in der Apotheke oder wo immer du die Pumpe entliehen hast alles zusammenbauen lassen.)
Windeln
Habe ich da jemanden stöhnen hören? Du weißt natürlich, dass du das Baby wickeln musst, aber weißt du auch, wie viele Windeln du in diesen ersten Tage verbrauchen wirst? Stellen wir folgende Rechnung auf: Am Anfang wirst du wahrscheinlich alle drei bis vier Stunden rund um die Uhr stillen. Vor jedem Stillen, gleich nachdem das Baby von seinem Nickerchen aufgewacht ist, wirst du es wickeln. Außerdem wird es des Öfteren vorkommen, dass du während des Stillens etwas hörst oder spürst und richtig vermutest, dass die Windel gleich wieder gewechselt werden muss. Außerdem gibt es diese seltenen Momente, in denen das Baby schon eine ganze Weile wach ist und dich das Bedürfnis überkommt, die Windel zu wechseln, um sicherzugehen, dass sie nicht nass ist. Das macht ungefähr zehn bis zwölf Windeln pro Tag.
Du brauchst nicht glauben, dass du schon am zweiten oder dritten Tag Lust hast, mit dem Baby zum nächsten Geschäft zu rennen und neue Windeln zu kaufen. Besorge dir deshalb eine kleine Packung in der kleinsten Größe für Neugeborene und eine Packung in der nächsten Größe, und benütze dann die Größe, die passt. Zum Glück sind die Windeln für Neugeborene meist weiß und die Verzierungen bei Jungen und Mädchen die gleichen. Aber es gibt auch rosa Windeln für Mädchen, die meist mit Kätzchen oder Regenbogen geschmückt sind, während die für Jungen blau und mit passenden maskulinen Motiven wie Autos oder Zügen verziert sind. Selbst wenn du einen Packen rosa Windeln kostenlos bekämst, kann ich dir versichern, dass du sie eher als Geschenkpapier verwenden würdest, als sie deinem ersten Sohn anzuziehen! Klar, es ist eigentlich doof, und wir könnten unsere Therapeuten mit diesen geschlechtsspezifischen Stereotypen wochenlang beschäftigen, aber es ist die Wahrheit. Ach ja, eins noch zu diesem Thema: Wie schon gesagt, es ist deine Entscheidung, ob Stoff- oder Einmalwindeln.
Kleidung
Babys benötigen zwar kein besonders breit gefächertes Sortiment an Kleidung, dafür aber von jedem Stück mehrere Exemplare. In den ersten Lebenswochen sind Hemdchen, Windeln, Söckchen oder Schühchen und Stoffwindeln, um das Baby darin fest einzuwickeln, eigentlich vollkommen ausreichend. Ich weiß, du wirst es nicht dabei belassen, denn bisher konnte noch niemand all den lustigen Mützchen, Nicki-Pyjamas, den imitierten Turnschühchen und all den anderen Dingen widerstehen. Aber man kann auch mit weniger auskommen.
Fangen wir bei den grundlegenden Kleidungsstücken an. Da wir bereits erwähnt haben, dass du einen ganzen Haufen Windeln für das Baby bereithalten solltest, können wir gleich zu den Hemdchen übergehen. Wie bereits im vorhergehenden Kapitel erwähnt, finden wir Freundinnen die Hemdchen zum Zubinden besser als die, die man über den wackligen Kopf des Babys ziehen muss. Unserer Meinung nach benötigst du am Anfang ungefähr sechs Hemdchen. Dann hast du genug, um das Baby dreimal am Tag umzuziehen und um einen weiteren Tag, an dem du nicht zum Waschen kommst, zu überstehen. Da das Hemdchen das »Grundkleidungsstück« eines kleinen Babys ist, wird dein Schätzchen wahrscheinlich die ersten Monate über eins tragen. Du solltest sie in guter Qualität kaufen, damit sie weich und saugfähig sind, aber auch nicht unnötig viel für Designermodelle ausgeben, aus denen dein Baby mit erstaunlicher Geschwindigkeit herauswachsen wird. Im Gegensatz zur übrigen Babykleidung, die man an Freunde weitergeben oder für zukünftige Kinder aufbewahren kann, muss man Säuglingshemdchen meist wegwerfen, wenn das Baby herausgewachsen ist (erinnerst du dich, was ich über Milchpulver und das Erbrochene von Babys erzählt habe? Sie verursachen wirklich hartnäckigere Flecken als ein Gemisch aus Grapefruitsaft und Tusche).
Babyfüßchen sehen unwahrscheinlich dünn und klein aus, wenn du sie das erste Mal siehst. Man kann sich kaum vorstellen, dass diesen Füßchen überhaupt irgendein Kleidungsstück passt, ohne dass es sofort wieder verloren geht. Die Wahrheit ist, dass nur die wenigsten passen, was uns aber nicht davon abhält, den Kleinen Söckchen anzuziehen und diese immer wieder überzustreifen, auch wenn sie dauernd von den strampelnden Füßen rutschen. Am besten du kaufst drei oder vier Paar finden Anfang. Sie werden nicht sehr schnell schmutzig (außer dein Baby steckt beim Wickeln seinen Fuß in die dreckige Windel), und du brauchst sie nicht so oft zu wechseln wie die Hemdchen. Da sie so winzig sind, gehen sie ständig verloren. Kaufe deshalb am besten alle Strümpfe in der gleichen Farbe, damit du mit den verbleibenden Einzelexemplaren neue Paare bilden kannst.
Wir Freundinnen finden auch Schlafsäcke für Neugeborene ausgesprochen praktisch. Du bindest sie einfach unten zu, und das Baby kann sich nicht freistrampeln und kalte Beine bekommen, wenn du ausnahmsweise mal nicht hinsiehst. Außerdem können darin Socken, die sich ansonsten verselbstständigen würden, nicht verloren gehen. Bei den meisten Schlafsäcken kann man problemlos die Windeln wechseln, was du mitten in der Nacht durchaus zu schätzen wissen wirst. Du brauchst dich im Halbschlaf dann nicht mit irgendwelchen Häkchen oder Knöpfen herumzuärgern, sondern lediglich den Schlafsack bis zum Bauch des Babys zu öffnen, kannst die Windel wechseln und das Kleine wieder schön einpacken und zurücklegen. Warte mit den Pyjamas lieber, bis das Baby zu groß für einen Schlafsack geworden ist beziehungsweise mehr Freiraum für seine Beine braucht, als ihm der Schlafsack lässt. Ich habe die Deckenfrage für diesen Abschnitt aufgehoben, denn Decken werden während der ersten Monate fester Bestandteil der Kleidung sein. Für mich gibt es zwei Arten: Stoffwindeln und Überdecken. Stoffwindeln sind dünne Flanell- oder Baumwollwindeln, in denen man das Baby fest einwickeln kann, damit es sich richtig wohl behütet und sicher fühlt, ohne stark zu schwitzen. Diese Decken kann man in der Maschine waschen, sie sind günstig und können bei jedem Wickeln gewechselt werden. Stoffwindeln benützt man auch als »Spucktücher«, wie ich schon im vorhergehenden Kapitel erwähnt habe. Du weißt schon, Spucktücher sind diese Dinger, die man über der Schulter trägt, um sich und das Baby zu schützen, wenn es spucken muss.
Überdecken sind normalerweise wunderschön gewebt und gesäumt, sehen aus wie aus Wolle, obwohl sie meist ziemlich viel Polyester enthalten, sind häufig mit Applikationen oder Satinrändern versehen und in der Regel schwerer als Stoffwindeln. Für mich sind es so genannte »Ausfahrdecken«, denn du wickelst dein Baby eigentlich nur darin ein, um Leute zu beeindrucken oder es beim Spazierengehen warm zu halten. Sie sehen besonders hübsch aus, wenn man das Baby im Kinderwagen damit zudeckt oder es darin eingewickelt bei einem Familienfest auf dem Arm trägt. Ansonsten sind sie oft kratzig und zu warm.
Alles andere
Wenn du nach der Entbindung wieder Lust auf Einkaufsbummel bekommst, werden Babyfachgeschäfte wahrscheinlich eine starke Anziehungskraft auf dich ausüben. Diese Exkursionen werden an die Stelle deiner Einkaufsbummel in der Zeit vor der Schwangerschaft treten, weil du höchstwahrscheinlich noch nicht wieder deine normale Größe trägst und noch keine Lust auf Kleidungsstücke hast, die man nicht ungebügelt tragen kann. Wenn du die Grundausstattung zusammengestellt hast, die wir hier aufgehstet haben, kannst du kaufen, wonach dir der Sinn steht, und für Cowboy-Anzüge oder Ballerina-Kleidchen, solarbetriebene Mobiles, Brumm-Teddys und motorisierte Babyhängematten nach Herzenslust dein Geld ausgeben. Genieß es und probier alles aus (wenn du es dir leisten kannst). Fürs Erste haben wir Freundinnen unsere Pflicht getan und dir etwas Starthilfe gegeben. Nun bist du dran.