Rundum fit mit Bauch
Gutes für Körper und Seele
Viele Frauen sind erstaunt darüber, wie gut ihr Körper im Großen und Ganzen mit der Schwangerschaft zurechtkommt. Ist die nicht immer ganz problemlose „Eingewöhnungszeit" der ersten Wochen erst einmal vorüber, kom men behagliche Monate. Kurz vor der Geburt haben Sie dann zwar schon eine süße Last zu tragen, aber die Freude auf das nun greifbar nahe Kind wiegt die Mühe allemal auf.
Alle werdenden Mütter, die sich kraftvoll und gut fühlen, haben sicher genauso viel Lust auf Bewe gung wie ohne Baby im Bauch. Wichtig ist jedoch eine Faustregel- Betreiben Sie Sport jetzt in Maßen. Muskelkater, große Atemnot oder gar Kopfschmerzen und Übelkeit sollten unter keinen Umständen auftreten. Denn das alles sind Zeichen für körperliche Überan strengung, die Sie gerade in der Schwangerschaft vermeiden sollten. Vermeiden Sie auch heftige Sprünge und Erschütterungen und verzichten Sie auf intensives Bauchmuskeltrai ning. Hören Sie auf Ihren Körper. Tun Sie nur, worauf Sie Lust haben und wobei Sie sich wirklich wohl fühlen.
Hier eine Übersicht über die wichtigsten Sportarten mit aktueller Bewertung, was werdende Mütter dabei beachten sollten.
Angenehm: wohliges Recken und Strecken an frischer Luft. |
BERGWANDERN
Wenn es nicht in extreme Höhen geht (d.h. über 2000 Meter), dürfen auch werdende Mütter Bergtouren unternehmen. Kletterpartien oder gar Freeclimbing wären jetzt aber zu gefährlich - beides kostet viel zu viel Kraft. Wichtig: Während der Schwangerschaft ist kaum eine Frau schwindelfrei! Das hängt mit dem jetzt stärker belasteten Kreislauf zusammen.
GYMNASTIK, JAZZTANZ, KRAFT- UND FITNESS TRAINING (AEROBIC)
Auch während der Schwanger schaft dürfen Sie Ihre gewohnten Bewegungstermine einhalten. Sagen Sie aber Ihrer „Vorturnerin", dass Sie ein Baby erwarten. Fast alle Trainerinnen sind darüber infor miert, welche Bewegungsformen für werdende Mütter ungünstig sind, z.B. bestimmte Übungen zur Stär kung der Bauchmuskulatur. Wich tig: Wenn beim Jazztanz oder beim Fitnesstraining viel gehüpft wird, sollten Sie aussetzen.
JOGGING
Gegen das Laufen an frischer Luft hat kein Arzt etwas einzuwen den. Drehen Sie jetzt aber kleinere Runden und federn Sie Ihre Schritte gut ab. Auf jeden Fall dafür sorgen, dass die Kleidung nicht einengt.
RAD FAHREN
Wenn es nicht gerade Querfeld einstrecken mit dem Mountainbike oder rasante Touren auf dem Renn rad sind, dürfen Sie bis zur Geburt Rad fahren. Die Anstrengung ist sogar geringer als beim Laufen, denn Sie müssen auf dem Rad nicht Ihr eigenes Gewicht tragen. Bitte darauf achten: Ein Damenfahrrad mit einem gefederten, breiten Sattel ist für Schwangere bequemer als ein sportliches Rennrad.
REITEN
Sie sollten jetzt lieber nicht aufs Pferd steigen. Die Erschütterungen und Stöße, die der Körper abfangen muss, sind nicht gut für Sie und das Baby. Nur wenn Sie eine sehr erfah rene Reiterin sind, dürfen Sie auf einem besonders braven Pferd gemächlich dahintrotten. Fragen Sie aber zur Sicherheit Ihren Frauen arzt.
INLINESKATING
Beim diesem Trendsport ist Vorsicht geboten! Weil auch erfah rene Skaterinnen einmal stürzen können, ist dieser Sport für Schwangere jetzt zu gefährlich. Auch wenn Sie auf die (geschützten) Knie und Ellenbogen fallen, ist die Erschütterung für das Baby im Bauch zu groß.
Rasante Touren auf Inlineskates sollten Sie erst wieder nach der Schwangerschaft unternehmen. |
SCHWIMMEN
Einfach abtauchen: Im Wasser ist der Rücken entlastet und müde Beine werden wieder munter. |
Der beste Sport für Schwangere! Der belastete Rücken kann sich ausruhen, die oft müden Beine werden wieder munter. Und beim Schwimmen wiegt der Körper nicht so schwer - das Wasser trägt ein Drittel des Gewichts. So können Sie sich sogar noch im neunten Monat leicht und beweglich fühlen.
Frauenärzte erlauben das Schwimmen bis kurz vor der Geburt. Solange der Muttermund geschlossen ist, dürfen Sie ins Wasser. Tipp: In vielen Bädern gibt es Wassergymnastik speziell für Schwangere.
Nach dem Schwimmen sollten Sie sich gut abduschen, ganz beson ders, wenn Sie aus Chlor- oder Salzwasser kommen. Denn beides trocknet die Haut aus, und gerade über dem Bauch ist sie schon belas tet genug. Außerdem kann die Haut heftig jucken, wenn die Reizstoffe nicht weggespült werden.
Angst vor Infektionen aus dem Wasser brauchen Sie übrigens nicht zu haben. Es stimmt zwar, dass Schwangere anfälliger - zum Bei spiel für Pilzinfektionen - sind, aber im überwachten Wasser öffentlicher Bäder ist das Risiko nicht hoch.
Pilze lauern eher auf Holzbän ken. Deshalb immer ein Handtuch unterlegen, bevor Sie sich hinsetzen. Und das Badezeug sollten Sie gleich nach dem Schwimmen ausziehen, denn feuchte, aufgequollene Haut kann sich weniger gut gegen Pilze wehren.
SEGELN, SURFEN
Als Passagier dürfen Sie auch jetzt mitsegeln. Natürlich nicht gerade bei Windstärke acht. Ihren Platz in der Mannschaft sollten Sie aber besser abgeben. Segel setzen, reffen und die Wachen wären in dieser Zeit einfach zu anstrengend.
Windsurfen sollten Sie nur dann, wenn Sie geübt sind und auch nur bei mäßigem Wind. Achten Sie da rauf, wie Sie mit dem verlagerten Schwerpunkt klarkommen, wenn sich der Bauch kräftiger rundet.
SKI FAHREN
Am sichersten ist es, wenn Sie jetzt auf den Skispaß verzichten. Schwangere, die trotzdem Ski fahren möchten, sollten das nur auf Pisten tun, die nicht in Höhen über 2000 Meter führen. Für Ihren Kreislauf können diese Höhen nämlich zu viel sein. Alpine Skiläuferinnen müssen auf jeden Fall einen großen Bogen um alle Buckelpisten machen. Denn Schläge und Sprünge sollten Sie dem Kind im Bauch ersparen. Und fah ren Sie jetzt so vorsichtig, dass Sie möglichst nicht stürzen und mit nie mandem zusammenstoßen. Auch beim Langlauf kann man schwer stürzen und sollte pausieren.
Snowboarding ist noch rasanter als Ski fahren. Wenn Sie ein Baby er warten, ist dieser Sport nichts für Sie.
TANZEN, TANZSPORT
Wenn Sie gern tanzen - nur zu! Genießen Sie es, dass Sie jetzt noch ein bisschen ungebunden sind und ausgehen können. Aber: Allzu laute Musik - in vielen Discos ja eine Selbstverständlichkeit - mögen Ungeborene nicht. Ab dem sechsten Monat ist das Gehör des Babys im Bauch entwickelt - die Schallwellen kommen nur wenig gedämpft bei ihm an.
Eine spezielle Form des Tanzes ist für werdende Mütter besonders geeignet: Bauchtanz ist eine Wohltat für Körper und Seele. Weil dabei das Körpergefühl geschult und der Beckenboden auf besonders ange nehme und effektive Art trainiert wird, bieten manche Kursleiterinnen und Tanzschulen Bauchtanz zur Geburtsvorbereitung an.
Auf Tanz als regelrechten Sport (mit Wettkämpfen) sollten Sie in der Schwangerschaft besser verzichten. Das ist einfach zu anstrengend.
TENNIS, SQUASH
Grundsätzlich: Eine Stunde im Freien Tennis zu spielen ist auf jeden Fall gesünder, als in der Halle zu sportein. Viel Sauerstoff sorgt gerade in der Schwangerschaft für Wohlbefinden.
Wenn Sie Squash spielen möch ten, sollten Sie sich mit dem Rad oder zu Fuß zur Halle aufmachen, um Sauerstoff zu tanken.
Auch für Tennis und Squash gilt: Gehen Sie Ihren Lieblingssport geruhsam an - nicht mit einem zu ehrgeizigen Partner spielen, denn zu heftiges Laufen und Stoppen ist nichts für Schwangere.
Tennis: Auch in der Schwangerschaft möglich, aber bitte mit gebremster Energie. |
VOLLEY- UND BASKETBALL
Zu gefährlich! Diese schnellen Teamsportarten erlauben es nicht, dass Sie Rücksicht auf sich nehmen. Deshalb sollten Sie lieber pausieren.
YOGA
Sagen Sie Ihrem Yogalehrer auf jeden Fall, dass Sie schwanger sind. Denn nicht alle Übungen sind für werdende Mütter geeignet. Aber: Es gibt ein spezielles Yogaprogramm für Schwangere. Wenn Sie Yoga ke nnen und mögen, können Sie sogar einen gezielten Geburtsvorbe reitungskurs belegen, in dem u.a. spezielle Atemtechniken praktiziert werden, die beruhigend wirken und während der Geburt dabei helfen sollen, mit den Wehen umzugehen.
Yoga setzt auf die Einheit von Körper und Seele. |